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Die Überlegungen zur Akademisierung der Psychotherapie reichen in Österreich bis in die Jahre 1987 -1990 zurück. In dieser Zeit wurde das österreichische Psychotherapiegesetz entwickelt (PthG 1990), indem es in Bezug auf die Qualifizierung zum/zur Psychotherapeut/in in Paragraf 12 lautet: „...ein Studium ist anzurechnen...“
Die Überlegungen damals gingen in die Richtung, dass Universitäten in der Zukunft sehr wohl zumindest teilweise die Ausbildung der Psychotherapie übernehmen könnten, die zu dieser Zeit ausschließlich in den Händen von weitgehend privaten Weiterbildungsinstituten waren, denen dann auch mit dem Psychotherapiegesetz eine staatshoheitliche Ausbildungsaufgabe übertragen wurde, die vom Gesundheitsministerium und dem Wissenschaftsministerium kontrolliert werden.

In den Jahren nach 1990 übernahmen tatsächlich österreichische Universitäten die Ausbildung des ersten Teils der Psychotherapieausbildung, das so genannte „Psychotherapeutische Propädeutikum“ ohne allerdings zusätzlich spezielle Strukturen für Psychotherapieforschung und eigenständige Strukturen in Form von Instituten oder Abteilungen über das bereits existierende Maß aufzubauen. Der zweite Teil der Ausbildung, das psychotherapeutische Fachspezifikum verblieb mit einer Ausnahme ( Universität Innsbruck, Lehrgang für Psychodrama) in der Obhut der bisherigen Ausbildungsvereine.

Der Beginn der Sigmund Freud Privatuniversität ist datiert auf Juni 2003, als es auf Vorschlag von Frau Dr. Fiegl zu einer Besprechung mit dem Wissenschaftsministerium über die Gründung einer Privatuniversität kam. Im Oktober 2003 legte das Gründungskomittee (Dr. A. Pritz, Dr. J. Fiegl, Dr. E. Vykoukal, H. Laubreuter) einen ersten Entwurf vor, der ausgearbeitet, dann im November 2003 zur Akkreditierung eingereicht wurde.
War es zunächst ein Anliegen, die Ausbildung der Psychotherapie zu akademisieren und dafür ein Forschungsumfeld zu schaffen, so war es aber auch eine Absicht, über die Psychotherapiewissenschaft hinaus eine humanwissenschaftliche Universität zu gründen, die später dann mit den Studiengängen für Psychologie ansatzweise umgesetzt wurde.

Nach zwei Jahren heftiger Diskussion wurde ein Konzept vorgelegt,das nach entsprechenden positiven Gutachten (Prof.Dr.RhodeDachser, Prof.Dr.Mertens und Prof.Dr.Merlo) zur Zustimmung des Akkreditierungsrates am 29. Juni 2005 führte.
In den Jahren 2003 -2005 gab es naturgemäß eine intensive Diskussion bei allen Mitwirkenden über die Stellung der Psychotherapie und der bisherigen Psychotherapeutenausbildung im Wissenschaftskontext und im Kontext einer universitären Ausbildung, auch im Hinblick auf die internationale Entwicklung in diesem Feld (Vermehrte ähnliche Aktivitäten im internationalen Umfeld).

Der Beginn der SFU war markiert durch die Einrichtung der Studiengänge sowie der psychotherapeutischen Ambulanz, heute einer der größten Psychotherapieambulanzen weltweit (ca. 850 Patienten pro Woche derzeit). Es lagen einerseits die Erfahrungen in der Psychotherapieausbildung in den Vereinen andererseits Erfahrungen im universitären Unterricht vor. Die Grundidee, das Akademische mit dem Erfahrungsorientierten zu verbinden war und ist eine große Herausforderung. Die Studierenden sollten und sollen ja in die Wissenschaftsmethodik eingeführt werden, zugleich aber auch die Selbsterfahrung kennen lernen sowie supervisorisch unterstützt mit Patienten umgehen lernen.

Zunächst lagen die Anmeldungen von 52 PsychotherapeutInnen vor, die sich „nachakademisieren“ wollten, also zum Teil bereits über jahrzehntelange Erfahrung in der Psychotherapietätigkeit verfügten, aber kein formales Studium abgeschlossen hatten. Mittlerweile nehmen etwa 140 PsychotherapeutInnen diese Nachakademisierung in Anspruch. Schließlich gab es zunehmend Anmeldungen von InteressentInnen des gesamten Studiums, die nun die überwältigende Mehrheit bilden. PsychotherapeutInnen kommen nur mehr in geringer Anzahl, nicht zuletzt, weil es mittlerweile wesentlich einfachere Weiterbildungsmasterlehrgänge in anderen Einrichtungen gibt.
2007 wurden weitere Studiengänge akkreditiert und eine weitere Schiene eröffnet: das Psychologiestudium, das nun vier Semester läuft und nächstes Jahr nach dem Bakkalauerat in das Magisterium (Schwerpunkte: Klinische Psychologie/Gesundheitspsychologie und Wirtschaftspsychologie) münden wird. Ein Doktorat in Psychologie ist für 2011 angedacht.
Ebenso wurde nach einem aufwändigen Berufungsverfahren das Doktorat der Psychotherapiewissenschaft 2007 akkreditiert.

2008 wurde das psychotherapeutische Propädeutikum in den Studiengang Bakkalaureat implementiert und Kooperationsverträge mit sieben Psychotherapieausbildungseinrichtungen geschlossen.
Mittlerweile sind bereits drei Absolventinnen der SFU in die österreichische Psychotherapeutenliste eingetragen worden.

2009 wurde das Psychotherapiebakkalaureat per Bescheid durch die Wirtschaftskammer auch als Grundlage für den Sozial-und Lebensberater anerkannt.
2008 wurde ein Stiftungslehrstuhl der Akademie der Liechtenstein´schen Global Trust Bank eingerichtet, sowie 2009 ein Institut für Sicherheitsforschung.

Von Beginn an verstand sich die SFU auch als ein Angebot zur Kooperation an die internationale Psychotherapiecommunity. Vor allem im Rahmen des Europäischen Psychotherapieverbandes wurden Kooperationen besprochen und zum Teil auch umgesetzt.
So gibt es seit 2006 eine enge Kooperation mit dem Dachverband der slowenischen Psychotherapeuten sowie seit 2009 eine eigene, von den französischen Behörden sowie dem österreichischen Akkreditierungsrat akkreditierte Niederlassung in Paris. Weiters wurden auch mit einer Reihe von Universitäten Kooperationen geschlossen, die zu gemeinsamen Forschungsprojekten und Weiterbildungsprojekten geführt haben (z.B. die summerschools in Kooperation mit der Peking Universität 2006 nd der juridischen Universität Schola Brava in Bratislava 2008). Mit KollegInnen in Berlin gibt es Gespräche über eine Niederlassung in Berlin.

In Wien werden seit 2006 vierwöchige summerschools zur Weiterbildung in der Psychotherapie veranstaltet, die auf dem Lehrplan der SFU gründen.
Seit 2008 gibt es eine eigene einwöchige summerschool für Psychotherapieforschung, die sich vorwiegend mit Forschungsdesigns beschäftigt.
In Paris findet ebenfalls seit 2008 eine vierwöchige Summerschool in französischer Sprache statt.
2008 wurde ein dreisemestriger Weiterbildungslehrgang für SeniorInnen eingerichtet, der sich entsprechender Nachfrage erfreuen darf.

Mittlerweile sind 650 Studierende inskribiert (Stand Sommer 2009) und die Nachfrage nach unseren Studienangeboten steigt ständig.

Die erste Phase der Implementierung der SFU ist abgeschlossen. Die wesentlichen Studiengänge laufen entsprechend der Evaluierungen zur Zufriedenheit der Studierenden (kaum Studienabbrecher).
Der akademische Staff hat sich wesentlich erweitert, auch die Verwaltungsstruktur wurde ausgebaut.
Im Forschungsbereich sind zahlreiche Initiativen gesetzt worden und eine Reihe von Forschungsprojekten wurden begonnen.

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